Rise of the Tomb Raider

Genre: Action-Adventure Publisher: Square Enix
Termin: Bereits erschienen Entwickler: Crystal Dynamics
Preis: 69,99 € (UVP) Games Store Link

In 2013 startete Crystal Dynamics die Abenteuer der jungen Archäologin Lara Croft mit einem Reboot von Tomb Raider neu. Lara war noch unschuldig und verletzlich – bis sie anfing sich durch hunderte Gegner zu schießen. Im Nachfolger  Rise of the Tomb Raider ist Lara endlich die knallharte Powerfrau, die wir uns schon damals gewünscht hatten.

Lara muss sich warm anziehen

Das offensichtliche vorweg: Rise of the Tomb Raider ist ein Spektakel und sieht einfach nur fantastisch aus! Das Licht, die Details, die Charaktermodelle, die Umgebungen … obertste Liga. Lara wirkt dank der tollen Synchronstimme sowie Motion und Performance Capture lebensechter denn je. Dazu tragen kleinste Details zum Gesamteindruck bei. Sei es die Haut, die Augen oder die Haar-Simulation. Die Details ziehen sich durch das gesamte Spiel.

Lara schlägt es in Rise of the Tomb Raider von Syrien nach Sibirien. In den halb-offenen Arealen blieb ich regelmäßig mit offenem Mund für Minuten stehen und schaute mir einfach nur die wunderschönen Landschaften und Panoramen an.  Es ging sogar so weit, dass mir wirklich kalt wurde, als ich mit Lara durch kniehohen Schnee stapfte und sie vor Kälte zitterte und sich wärmend umarmte.

Eine starke Frau

Nach ihren übernatürlichen Erlebnissen auf der Insel Yamatai, sucht Lara nach weiteren antiken Geheimnissen der Welt. Lara ist in Rise of the Tomb Raider auf der Suche nach der Quelle der Unsterblichkeit. Natürlich ist auch eine mysteriöse Organisation namens Trinity auf der Suche danach. So entspinnt sich eine durchaus klischeehafte aber dennoch spannende Geschichte, wer das Artefakt als erstes finden wird. Im Vergleich zum Vorgänger hat mir diese Geschichte wesentlich besser gefallen. Es gibt z.B. dieses Mal weniger Charaktere, so dass es weniger kompliziert wird und mehr Fokus auf die Charaktere gesetzt werden konnte.

So finde ich die Gegner nun wesentlich bedrohlicher und mächtiger. Es sind keine Eingeborenen sondern starke Elite-Trupps, die von einem auf dem ersten Blick einschüchternden und kaltem Mann geführt werden. Doch sind alle Charaktere in Rise of the Tomb Raider überraschend vielfältig – solange man sich die Mühe macht und die in den Leveln verteilten Audio-Logs sucht und anhört. Ich empfehle dies unbedinngt zu machen. So werden die Motivationen bestimmter Personen deutlicher und die Geschichte wird einfach runder.

Während sich der Vorgänger darauf konzentrierte, wie aus der Archöologin Lara die Abenteurerin wird, ist die Lara nun wautaus reifer, stärker und selbstbewusster. Schluss mit dem andauerndem Gejammer. Sie ist sich bewusst was sie tut und warum sie es tun muss. Die starke Lara kommt direkt am Anfang des Abenteuers zum Vorschein, als sie ihren männlichen Begleiter bittet zu gehen und dass sie es alleine schaffen wolle. Dennoch entwickelt sich Lara im Verlaufe des Spiels weiter. So lernt sie nach und nach fremde Sprachen, findet dadurch neue Artefakte und entwickelt nach und nach neue Fähigkeiten.

Ihre erlernten Überlebensfähigkeiten kann Lara aber auch in Sibirien gut gebrauchen. So fängt sie gleich an aus der Umgebung hilfreiche Waffen und Gadgets zu fertigen. Man könnte fast meinen, sie hätte die Hohe Schule der MacGuyver-Improvistation besucht. Je nach freigeschaltetem Gegenstand kann Lara nach und nach mehr Gebiete erforschen und die abwechslungsreichen Gräber plündern. Von denen gibt es in Rise of the Tomb Raider sehr viele, die sich wirklich lohnen zu erkunden. Nicht nur dass die Rätsel wirklich toll sind und Spass machen – am Ende warten sehr hilfreiche Perks, die das Überleben in Sibirien deutlich erleichtern.

Damit man in der Welt auch wirklich alle Geheimnisse entdeckt, kann man durch klicken des rechten Sticks die Überlebens-Sicht aktivieren. Darin werden sammelbare Gegenstände und greifbare Kannten deutlich hervorgehoben – ideal, wenn man nicht weiss wo es lang geht. Leider finde ich diese Sicht aber auf Dauer nervig. Es ertönt ein tiefer Ton und die wunderschöne Optik wird zu einer grauen Suppe. Sobald man sich bewegt verschwindet die Ansicht wieder, so dass ich alle paar Sekunden die Ansicht aktuvierte, weil ich Angst hatte etwas zu verpassen. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Gegenstände einfach an sich besser erkennbar gewesen wären oder dies als Fähigkeit freigespielt werden könnte.

Die volle Kontrolle

Die Steuerung von Lara ist beinnahe perfekt. Lara reagiert agil und direkt. In Kletter- sowie Kampfpassagen hatte ich stets die Kontrolle. Leider bin ich trotzdem an manchen Kanten daneben gesprungen oder unnötigerweise von einem Pfal durchbohrt worden. Dies geschah aber wirklich sehr sehr selten und aus eigender Schuld. Zudem ist die Konsquenz daraus nicht weiter tragisch, da die Kontrollpunkte sehr fair gesetzt sind und ich niemals mehr als 2 Minuten nachspielen musste. Einzig die auf schienen verlaufenden Action-Skript-Sequenzen fand ich teilweise nervig. Es passierte mir oft, dass ich auf Grund der Masse an Explisionen, Partikel und Rauch nicht rechtzeitig erkannt habe wo ich hinspringen musste. Diese Sequenzen gibt es aber zum Glück nur selten.

Positiv fand ich auch die Vereinfachung der Unterwasser-Steuerung. Viele Spiele versagen meist bei Unterwasser-Missionen. Bei Rise of the Tomb Raider gibt es nur einen Knopf zum unterrauchen und einen anderen zum schnelleren schwimmen. Nervig war nur, dass Lara anfangs die Luft nicht länger als gefühlte 5 Sekunden halten kann.

Die Kämpfe sind hingegen deutlich komplexer und abwechslungsreicher. Entweder man spielt es wie einen Cover-Shooter oder man versucht die Umgebung zu nutzen und einen Gegner nach dem anderen so lautlos wie möglich auszuschalten. Letzteres war meine erste Wahl. Lara ist zwar stärker geworden, aber die Gegner sind deutlich in der Überzahl. Entweder ich nutzte die Umgebung um Gegner in Brand zu stecken oder baute mir Giftpfeile, die mehrere Gegner auf einmal ausschalten konnten. Da es zudem mehrere Feindklassen auf euch warten, waren die Kämpfe stets abwechslungsreich und spannend. Die Balance zwischen Action-Sequenzen und Rätsel-Sequenzen hat mir sehr gut gefallen. Immer wenn ich keine Lust mehr auf Ballern hatte kamen zur rechten Zeit Kletter- und Rätselpassagen.

Zusammenfassung

  • Super Grafik
  • Bildschöne Umgebungen und Panoramen
  • Leveldesign und Rätsel
  • Viel zu tun und zu entdecken
  • Toller Sound und Synchronsprecher
  • Halboffene Spielwelt
  • Faire Kontrollpunkte
  • Sehr gute Steuerung
  • Spannende Kämpfe
  • unübersichtliche Action-Script-Sequenzen
  • nervige Überlebens-Sicht

Fazit von AssKikaX

Was soll ich hier groß um den heissen Brei reden: Rise of the Tomb Raider ist einfach grossartig! Die Optik ist Top, die Story spannend und das Gameplay packend. Im Vergleich zum Vorgänger ist Rise of the Tomb Raider nicht nur größer und besser sondern vor allem geschliffener. Die Kritikpunkte des Vorgängers wurden alle behoben. In meinen Augen ein Pflichtkauf!

Vielen Dank an Microsoft für das Bereitstellen eines Testmusters.

20. Dezember 2015 | Autor: AssKikaX