Halo: The Master Chief Collection

Genre: First-Person-Shooter Publisher: Microsoft Studios
Termin: 11. November 2014 Entwickler: Bungie / 343 Industries

Zehn Jahre ist es nun her, dass Halo 2 auf der Ur-Xbox einen Verkaufsrekord nach dem Anderen gebrochen und den Multiplayer auf Konsolen nachhaltig geprägt hat. Passend zum Jubiläum spendiert Microsoft seinem Systemseller von damals, wie bereits mit der Halo Anniversary Edition geschehen, eine Frischzellenkur. Doch das ist noch lange nicht genug! In Halo: The Master Chief Collection findet ihr gleich Halo 1 bis 4 – komplett mit allem!

Die fantastischen Vier

Was soll ich denn noch grossartig schreiben? Jedem dürfte Halo eigentlch ein Begriff sein, auch wenn man es vielleicht nie selbst gespielt hat. Nun aber die komplette (epische) Geschichte zu erzählen, würde einfach den Rahmen sprengen. Es dürfte auch jedem klar sein, dass die Halo-Spiele alle sehr gut bis grossartig sind. Ich werde mich deshalb mehr auf die Collection als Ganzes und Halo 2 (auf Grund der Frischzellenkur) im speziellen konzentrieren.

Das volle Programm

Halo: The Master Chief Collection ist bis zum Rand mit Inhalt gefüllt. Kein Wunder, befinden sich doch alle vier Abenteuer des Master Chiefs auf der Disc. Das Besondere: alles ist von Anfang an anwählbar. Nix da mit Missionen freischalten. So könnt ihr selbst bestimmen ob ihr mit Halo 4 in der letzten Mission beginnen wollt oder mit Halo 3 in der Mitte. Genial ist die Playlist-Funktion mit der ihr jeden Level unabhängig vom Serienteil in beliebiger Reihenfolge spielen könnt. So könnt ihr euere Lieblingsmomente am Stück geniessen – wenn ihr wollt auch im Koop.

Abwechslung bieten wieder die altbekannten Schädel, die bei Aktivierung zum Beispiel Gegner stärker werden lassen oder Grunt-Köpfe wie eine Pinata platzen lassen. JAAAAY! Sammeleien, wie versteckte Schädel oder Terminals, können auch wieder in den Levels gefunden werden und damit weitere Cutscenes, die die Hintergrund-Story näher erklären, freigeschaltet werden. Ausserdem gibt es insgesamt 4500 Gamerscore, aufgeteilt in 450 Erfolgen abzustauben.

Solltet ihr dann keine Lust mehr auf Singleplayer haben, könnt ihr euch in den Multiplayer stürzen, der mit über 100 Karten und den bekannten Modi auf euch wartet. Es sind aber nicht nur die Original-Maps anwählbar. 343 Industries hat 6 Maps aus Halo 2 neu aufgelegt – in neuer Optik und mit triggerbaren Elementen, die die Spielweise stark beeinflussen können. So kann ein Schuss auf die richtige Stelle einen kleinen Wasserfall aktivieren und so die Sicht stark einschränken.

Noch mehr für Fans

Neben den Spielen gibt es aber auch weiteren Halo-Content für den Fan. Zeitgleich mit der Master Chief Collection startet der Halo Channel als App auf der Xbox One. Hier finden sich weitere Infos zum Haloverse mit vielen Videos und massig Infos. Teil des Channels wird auch die von Ridley Scott produzierte Serie Halo: Nightfall sein, die Käufer der Collection gratis dazu bekommen. Zu meinem Test-Zeitpunkt war die App noch nicht im vollem Umfang nutzbar und Halo: Nightfall noch nicht erreichbar, das sollte aber zum Release sicher alles bereitstehen.

Als Sahnehäubchen oben drauf liegt der Collection auch noch der Zugang zur Multiplayer-Beta zu Halo 5 bei, die am 29. Dezember startet und drei Wochen laufen wird.

Halo für heute mit den Schwächen von gestern

Genau wie Halo Anniversary wurde Halo 2 generalüberholt und erscheint im neuen Glanz. 343 Industries hat beinahe alles angepackt und neu gemacht. Angefangen bei den total genialen und fast schon erschreckend echt aussehenden (gerenderten) Cutscenes, über die überarbeiteten Optik bis hin zum neuem Sound. Wobei das leider nicht für deutsche Synchro gilt.

Anders als die neu aufgenommenen Songs oder Waffensounds, ist diese leider eins zu eins wie damals vor 10 Jahren. Manche Stimmen passen einfach nicht zur Person. Hier würde ich am liebsten zum Originalton zurückgreifen, nur kann man in den Optionen kaum etwas einstellen – noch nicht einmal Sound-Lautstärke oder Bildschirmhelligkeit!

Optisch kann die Master Chief Collection mit aktuellen Konkurrenten auf der Xbox One nicht mithalten, kann sich aber trotzdem sehen lassen. Durch die höhere Auflösung ist stets ein klares, flimmerfreies Bild gegeben. Auch die Framerate ist erfreulich stabil und hoch. Während Halo 4 der wohl bestaussehendste Teil der Reihe ist, dürften Halo 1 und Halo 2 die interessanteren Titel sein. Hier darf man nämlich zu jeder Zeit zwischen der neuen und der 10 Jahren alten Optik blitzschnell per Knopfdruck wechseln. Es bringt mich immer wieder zum Staunen wie ein Level damals aussah und ich das garnicht mehr so in Errinerung hatte. Die Collection ist im Grunde eine kleine Zeitmaschine, die die Chronologie des Shooters und dessen Wandel im Laufe der Zeit konserviert hat.

Zusammenfassung

  • Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Gigantischer Umfang
  • Halo 1 und 2 in alter und neuer Optik
  • Flimmerfreies Bild und stabil hohe Framerate
  • viele Multiplayer-Modi und 100+ Karten
  • Koop-Modus
  • Genialer Soundtrack
  • Atemberaubende Cutscenes in Halo 2 und 4
  • Spielübergreifende Playlist-Funktion
  • Halo 5 Multiplayer-Betazugang
  • Deutsche Synchronstimmen nicht immer passend
  • Day-1-Update ist 15 GB groß (wird für Singleplayer nicht benötigt)
  • Kaum einstellbare Optionen
  • Leider kein Halo: Reach dabei

AssKikas Fazit

Halo: The Master Chief Collection bietet für eine UVP von 69,99 € einen gigantisch grossen Umfang. Wirklich was zu meckern hab ich nicht. Singleplayer-Puristern werden für Halo 1 bis 4 einige Tage brauchen – und dann gibt es ja noch den Legendär-Schwierigkeitsgrad und den Koop-Modus! Online-Gladiatoren werden mit den gelieferten 100+ Karten ebenfalls über einen langen Zeitraum ihren Spaß haben und genügend Abwechslung geboten bekommen. Für Halo-Fans gibt es den Halo Channel mit Nightfall und der Zugang zur Halo 5 Beta – also ein Pflichtkauf.

Für Neueinsteiger ist dies die perfekte Gelegenheit den Master Chief vor seinem fünften Abenteuer kennen zu lernen.

7. November 2014 | Autor: AssKikaX